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Iguazu bis Aguas Dulces

Nachdem wir uns das letzte Mal von Ivan, Jana, Sue und Hugh verabschiedet hatten, fuhren wir nach Ciudad del Este, wo wir Anti-Mücken-Geräte kauften, welche in Europa aufgrund der hohen Spannung nicht mehr verkauft werden können. So ausgerüstet fuhren wir nach Encarnacion, wo uns eine offizielle Toyota Garage versprochen hatte, verschiedene Arbeiten innerhalb eines Tages machen zu können. Als wir ankamen, wurden wir dann informiert, dass alleine das Trocknen der Windschutzscheibe mehr als einen Tag dauern würde. So buchten wir ein Zimmer in der Nähe und erkundeten die junge Brauerei Kiagus, welche zu meiner Überraschung gute, fruchtige Biere produzierte.

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Und erneut dauerte alles länger als versprochen. Irgendwie hatten sie ein Problem am Getriebe gefunden, waren aber unsicher, wie es geflickt werden könnte. Wir buchten sechs weitere Nächte in einem Apartment in der Stadt und verbrachten die Woche damit, täglich bei der Werkstatt vorbeizugehen, um Updates zu erhalten, die verschiedenen, aber allesamt grossartigen Eisdielen zu erkunden und mieteten für drei Tage ein kleines Auto, mit dem wir die Sehenswürdigkeiten von Südparaguay erkunden wollten. Der erste Ausflug an den Salto Cristal artete in ein unfreiwilliges Offroad-Labyrinth-Abenteuer mit dem eindeutig für die Stadt konzipierten Kleinwagen aus. Immerhin war der Wasserfall dafür auch recht hübsch.

Einen Sonntagnachmittag verbrachten wir am Sandstrand – und waren komplett alleine. Anscheinend fand die Lokalbevölkerung, dass strahlender Sonnenschein, 30 Grad Luft- und 24 Grad Wassertemperatur zu kalt sei. Wir genossen es umso mehr. Dazu probierten wir das lokale Fastfood Chipas, was uns gefährlich gut schmeckte.

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Den letzten Ausflug mit dem kleinen Miet-Chevy machten wir zum Yacyreta Staudamm. Dieses beeindruckende Wasserkraftwerk bot kostenlose Führungen an, welche uns die drei Stunden anfahren liessen. Als wir ankamen, wurde uns dann allerdings gesagt, dass heute aufgrund von Regen keine Führungen stattfinden würden. Das Museum, welches wir komplett für uns alleine hatten, war voller zweifelhaft ausgestopfter Tiere und einigen liebevoll gebauten Modellen des Staudamms.

All die Zeit in Encarnacion nutzen wir auch, um uns für Wohnungen und ich mich auf Stellen zu bewerben und viiiele Bücher zu lesen. Als wir unser Lieblingsauto endlich abholen durften, wurden wir spontan zu einem Interview für die Werbung der Garagenkette aufgefordert (erneut habe ich keine Ahnung, was ich da genau hätte sagen sollen, und laberte einfach irgendwas in meinem halbpatzigen Spanisch vor mich hin), erhielten eine Kühltasche und fuhren die paar Kilometer weiter zur nächsten Werkstatt in Hohenau. Hier trafen wir Elvio, der uns von anderen Reisenden empfohlen worden war. Zwei Wochen bearbeitete er unser Biest, damit es wieder rostgeschützt, hübsch und gesund war. Wir halfen vor allem bei der De- und Montage der Stossstangen und brachten den Jungs immer wieder Bier für den Feierabend vorbei. Wir staunen noch immer, wie gut unser Auto danach aussah!

Während wir in der Werkstatt nicht helfen konnten, nutzten wir unsere Mietwohnung in vollem Masse aus. Die Klimaanlage lief durchgehend. Wir wuschen nicht nur unsere Kleider, sondern auch die Bettdecken, Zelte und alles, was wir sonst so in die Waschmaschine stopfen konnten. Die Anti-Feuchtigkeit-Silica-Beutel wurden tagelang im Ofen ausgetrocknet und wir bewarben uns weiterhin auf Wohnungen und ich mich auf Jobs. Dies sogar erfolgreich – wir erhielten sowohl für eine Wohnung als auch ich für drei Jobs (zwei Teilzeit und einen temporären für vor den Sommerferien) Zusagen.
Die Südpolbären kamen für zwei Tage vorbei und wir konnten etwas Zeit zusammen verbringen. Wir arbeiteten gemeinsam im kühlen Wohnzimmer im Internet, gingen einmal ukrainisch und einmal Burger essen, besuchten auch hier die Eisdiele und spielten mehrere Jasspartien – die wir alle verloren.

Als alle Arbeiten am Auto abgeschlossen waren, schliefen wir noch eine Nacht in Elvios Werkstatt und suchten in der nahen Jesuitenklosterruine nach Kaninchenkäuzen. Obwohl wir lange blieben und früh wieder da waren, bekamen wir keine zu Gesicht. Um unsere Chancen zu erhöhen, fuhren wir (nach einem Glacestopp in Encarnacion) nach Argentinien zurück und in den Ibera Nationalpark,

Hier stiess Reto erneut zu uns und wir genossen die wunderschöne Natur zusammen, verkabelten unsere Rücklichter neu, entdeckten Holzharzfarmen und hatten einfach eine gute Zeit.

Innert weniger Tage fuhren wir nach Süden bis an die Küste Uruguays. Unterwegs entdeckten wir wenig zu tun oder anzusehen, aber dafür sehr idyllische Campspots, welche unsere beiden Fahrzeuge trotz der Konkurrenz der Marken friedlich wirken liessen.

Bei Aguas Dulces fuhren wir an den Strand, vorbei am offiziellen Ende der Strasse und direkt auf die Dünen. Bei diesem Vorzeige-Wildcamp stiessen zwei weitere Toyota Landcruiser Troopies dazu: Byron, der sein Offroad-Fahrzeug sehr fordert und dem man grundsätzlich nur folgen sollte, wenn man weder ein genaues Ziel noch Zeitdruck hat, und ein älteres, niederländisches Paar, deren Stühle und Hecktüren-Taschensysteme ich sehr beneidete. Natürlich wurden stundenlang Autos verglichen, viel Holz verbrannt und Bier vernichtet.

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Coyhaique bis Iguazu

Nach einem nassen, kalten Wartetag an einem idyllischen Campspot konnten wir, gemeinsam mit unseren Campingnachbarn, die kleine Wanderung zur Puente Piedra, der Steinbrücke, machen. Dort warteten wir, bis die Sonne auf den Fluss schien, und blieben die eineinhalb Stunden, bis sie wieder in den Bäumen verschwand. Natürlich sprangen wir hinein – und wir sind uns einig, das war viel kälter als der Beagle Channel!

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Nachdem hier jeder Versuch einen Fisch zu fangen erfolglos blieb, fuhren wir zu einem von den Southpolebears empfohlenen Campspot am Fluss, wo Marc innert kürzester Zeit die grösste Forelle, die ich je gesehen hatte, an der Rute hatte. Er kämpfte sie nieder und wir hatten unsere Mühe, all das Essen in den Kühler zu quetschen. Zu meiner grossen Freude machten wir gleich frisches Ceviche aus einem kleinen Teil des Tieres.

Weil wir zu viel Fisch für zu wenige Personen hatten, fuhren wir nach Futaleufu, wo wir einen Teil der Filets mit Anni, Bene und Reto teilen konnten… Ach nein! Wir waren fürs Riverraften verabredet (und nutzten die Möglichkeit trotzdem, den Fisch zu teilen). Den Ausflug auf den Futaleufu-Fluss mit den Class 4 und Class 5 Stromschnellen werden wir so schnell nicht vergessen. Dass das Wetter eher mies war, verlieh dem Erlebnis eine mystischen Stimmung und, ganz ehrlich, wir wurden ja sowieso nass…

Eingerichtet an einem wunderschönen, idyllischen und ruhigen Plätzchen blieben wir gleich noch eine Nacht, weil es uns so gut gefiel. Reto machte dabei noch wunderbare Drohnenaufnahmen, damit wir mit unserem romantischen Setup angeben konnten. Mittags spazierten wir die sechs Kilometer in die Stadt, um am patagonischen Grillfest teilzunehmen. Dort angekommen fanden wir keinerlei Aktivitäten, aber einige der Werbeplakate für das Ereignis. Wir gaben auf, wollten ein Eis essen (aber natürlich hatte die Eisdiele geschlossen) und verkrümelten uns zurück zu unseren Autos. Dort konsultierten wir das Internet und fanden heraus, dass das Grillfest aufgrund mangelnder Beteiligung der lokalen Bevölkerung abgesagt worden war. Egal, wir machten uns einen Glühwein und hatten unser eigenes Grillfest!

Während Anni und Bene weiterzogen, um ein eher unbekanntes Klettergebiet in Argentinien zu besuchen, fuhren wir noch einige Tage mit Reto weiter. Nichts wollte so richtig gelingen, es regnete immerzu, war kalt, stürmte, alle Läden hatten gefühlt immer zu. Aber mit Reto konnten wir stundenlang quatschen, spielen und uns gut unterhalten. Leider musste er uns auch immer wieder zu Mechanikern begleiten, da wir gleich mehrere Probleme mit dem Auto hatten: miese Auswuchtung der Räder, die uns bei einem Tempo zwischen 60 und 80 km/h vor Schütteln fast auseinanderfallen liess, eine angebrochene Stossdämpferhalterung und ein nötiger Ölwechsel.

Auf der Fähre nach Chiloe wurden wir grossartig unterhalten, weil ein amerikanischer Psychologe seine Patientengespräche auf dem Laptop im grossen Aufenthaltsraum ohne Kopfhörer, dafür auf Maximallautstärke führte. Wir konnten – nein, mussten! – so seine Gespräche mit Sexsüchtigen, Gewaltopfern und Patienten mit Minderwertigkeitskomplexen mithören. Auf Chiloe angekommen konnten wir ein weiteres Mal das Ende der Strasse (diesmal einer älteren Panamericana-Strasse) besuchen.
Unser letzter Versuch, Pudus zu sehen, war ebenfalls ein Reinfall. Es regnete zwar, der Wanderweg war nass, matschig und rutschig und dafür konnte man im Wald keine zwei Meter neben den Wanderweg sehen, weil das Gebüsch so dicht war. Egal, wir wanderten immerhin zehn Kilometer.

Bei Puñihuil machten wir eine Pinguintour, welche zwar auch völlig verregnet wurde, aber die Magellanpinguine waren trotzdem sehr süss. Unser Tourorganisator zeigte uns am Abend vorher auch noch verschiedene Fundstücke, welche er hier gesammelt hatte. Darunter befanden sich ein sehr schlecht ausgestopfter Otter, ein Walwirbel, ein Fossil und halluzinogene Meeresschwämme.

Die letzte Nacht mit Reto verbrachten wir an einem ruhigen See. Es war windstill, trocken und absolut ungewohnt angenehm. Wir konnten sogar ohne Markise draussen sitzen und flohen nicht sofort ins Bett.
Auf dem Weg an die Ostküste machten wir einen kleinen Umweg über Schotterpisten, damit wir noch ein letztes Mal Anni und Bene treffen konnten. Sie zeigten uns das wunderschöne Klettergebiet an den steilen, hohen Wänden eines Canyons mitten in der Wüste und wir genossen das Beisammensein nochmals aus vollen Zügen.

In einem Tag fuhren wir direkt weiter nach Punta Ninfas. Hier wollten wir uns Zeit nehmen, bis wir Schwertwale sehen konnten. Wir kamen um elf Uhr nachts beim Leuchtturm an, nachdem wir unterwegs neben matschig-klebrigen Rüttelpisten tatsächlich einige Kaninchenkäuze gesehen hatten (aber wegen der Dunkelheit natürlich keine Fotos machen konnten). Wir blieben zwei Tage beim Leuchtturm – ohne Wale, dafür mit erfolgsversprechenden Vorstellungsgesprächen und Besuch von neugierigen Falken.

Am dritten Tag wechselten wir den Standort und richteten uns gleich an der Klippe ein. Hier stiessen zuerst die Schweizer Southpolebears (Fabienne und Simon) dazu und später trafen wir mit Joshua und Sofia weitere Landsleute. Wir konnten endlich wieder einige Spiele spielen. Brändi Dog und Stadt-Land-Vollpfosten spielten wir trotz des für die Karten gefährlichen Windes.

Nach der vierten Nacht kamen dann drei Schwertwale vorbei. Während einer mehrere Stunden lang den Strand patrouillierte, schienen die anderen beiden draussen zu tanzen. Die Drohne konnte davon wunderbare Aufnahmen machen. Bei der Sichtung des Filmmaterials kam dann die Überraschung – da waren nicht ein grosses Männchen und ein Weibchen dabei, die Art zu erhalten, sondern ein grosses Männchen wurde von einem kleinen, jungen Männchen eindeutig sexuell angegangen. Gemäss Internet sei dies völlig normales Verhalten. Hübsch sah’s auf jeden Fall aus.
Tags darauf, als wir uns schon damit abgefunden hatten, dass keine Wale mehr vorbeikommen würden, wir aber immerhin Seelöwen und Seeelefanten gesehen hatten, kam nochmals eine kleine Gruppe der Wale vorbei. Zwar war es zu dunkel für die Kamera, aber es war trotzdem ein magischer Anblick.

Nach einer Woche an Punta Ninfas verabschiedeten wir uns von unseren alten und neuen Freunden und fuhren nach Norden, wo wir (nach einer dringend nötigen Dusche und einem Einkaufsstop) eine Papageienkolonie besuchen wollten. Dies wurde ein wenig verschoben, weil wir nochmals zurück in eine Stadt fahren mussten, weil am Alternator die vom letzten unqualifizierten Mechaniker verwürgte Schraube nun endgültig abgebrochen war. Immerhin wurde die Schraube von sehr netten Fachpersonen innert wenigen Minuten ersetzt und sie passten sogar noch die Spannung auf den Riemen so an, dass das schreckliche Quietschen, welches wir nun seit Wochen ertragen mussten, verschwand. Wir waren sooo glücklich!
Nach einem kurzen Stopp bei einer grossen, aber leider nicht für Fotos geeigneten Mähnenrobbenkolonie fuhren wir nach El Condor. Bei dieser kleinen Ortschaft befindet sich die weltgrösste Papageienkolonie. Tagsüber ist es hier sehr laut – diese Vögel kennen keine leise Kommunikation. Nachts wurde es zum Glück ruhig und wir konnten gut schlafen. Wir standen vor Sonnenaufgang auf, damit wir das online versprochene Spektakel anzusehen. Da liest man davon, dass sich der Himmel verdunkle vor lauter fliegenden Papageien. Vielleicht hatten sie an diesem Tag schlicht keinen Bock, aber das Spektakel blieb aus – was uns nicht davon abhielt, die hübschen Vögel trotzdem stundenlang zu beobachten und zu geniessen.

Da wir so lange Schwertwale und Papageien bestaunt hatten, mussten wir nun innert zwei Tagen nach Paraguay fahren, wo wir kurz in einer Toyotawerkstatt anhielten, um anstehende Arbeiten zu besprechen und einen Termin zu vereinbaren. Danach fuhren wir gleich zurück nach Argentinien und nach Puerto Iguazu. Hier trafen wir nochmals MapleLeafDrifters und UglyDuckTales und zusammen erholten wir uns im Pool von der Hitze, sprachen über Gott und die Welt und erkundeten die berühmten Wasserfälle. Dieses Weltwunder besteht aus 275 Wasserfällen, welche gemeinsam den (mit über zweieinhalb Kilometern Breite) grössten Wasserfall der Welt bilden.

Punta Arenas bis Coyhaique

Nachdem wir die Zivilisation in Punta Arenas genutzt hatten (Wäscherei, Supermarkt und Werkstatt), trafen wir UglyDuckTales wieder. Gemeinsam fuhren wir entlang der Küste nach Nordosten, um weitere Reisende zu treffen. Unterwegs fanden wir einige verlassene Estancias und Schiffswracks.

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Nachdem wir ihrer Reise eineinhalb Jahre lang online gefolgt waren und ab und zu mit ihnen geschrieben und Tipps von ihnen erhalten hatten, trafen wir nun Ufbruchstimmig aus der Schweiz. Gemeinsam mit UglyDuckTales und der Familie im FoB genossen wir einen wunderbaren Abend am Strand, während Delfine das Ufer unsicher machten. Den nächsten Morgen versüsste uns ein Seelöwe, der den lokalen Fischern demonstrativ die Fische aus den Netzen klaute, während er stets ausser Reichweite der Wurfarme der wütenden Männer blieb.

«Nur» mit der FoB-Family erkundeten wir Feuerland. Da keiner von uns viel Geld bezahlen wollte, um wilde Königspinguine zu sehen, fuhren wir einige Stunden Schotterpisten, damit wir ganz, ganz am Ende des Weges und absolut weit weg von allem eine kleine Kolonie von acht Pinguinen anschauen konnten. Es regnete, windete, das Wasser spritzte nur so gegen die Kameralinsen und ich brauchte nicht viel länger als die Kinder, bis mir langweilig wurde. Die Vögel machten einfach nix; sie standen nur da. Trotzdem. Wir konnten Königspinguine sehen!

Das Leben mit der FoB-Family war für uns extrem angenehm. Wir nahmen’s gemütlich, fischten, buken, hackten ein wenig an der Vegetation herum und hatten viel Spass.

Dass man mit kleinen Kindern trotzdem gut wandern kann, bewiesen uns Kevin und Antonia immer wieder. Ihre dreijährige Tochter und der sechsjährige Sohn konnten sogar 10-Kilometer-Wanderungen machen! Dass wir dabei immer wieder Guanakoherden sahen, die scheinbar dachten, wir seien Pumas, erleichterte es den Eltern, die Motivation zu erhalten.

Nachdem unser selbst geflickter Reifen erneut ein kleines bisschen Luft verloren hatte, fuhren wir zu einer Gomeria, wo uns ein Spezialist den Reifen flickte. Dabei gab er uns Tipps zu verschiedensten Aktivitäten in Ushuaia. Mit geflicktem Reifen fuhren wir also nach Ushuaia hinein – was für ein Gefühl! Wir waren tatsächlich von Prudhoe Bay, Alaska, bis nach Ushuaia gefahren!

Weil es uns trotz der Kälte so sehr reizte, änderte Marc mein Geburtstagsgeschenk ab und wir gingen vor Ushuaia im Beagle Kanal tauchen. Wir wurden mit modernen, professionellen Trockentauchanzügen ausgestattet, mit einem Schlauchboot an eine kleine Felsinsel gefahren und hüpften dann zweimal ins etwa acht Grad kalte Wasser. Hier entdeckten wir sehr coole Meeresschnecken, viele Krabben und faszinierende Kelpwälder.

Auf dem Weg an den südlichsten Punkt der Reise (halt ein wenig südöstlich von Ushuaia) ging plötzlich einiges schief. Zum einen quietschte unser Biest immer schlimmer und länger. Wir bemerkten, dass der Mechaniker in Punta Arenas eine Schraube verwürgt hatte. Nun trauten wir uns nicht mehr, selber an den Riemen herumzubasteln. Dann verlor der frisch und «professionell» geflickte Reifen plötzlich alle Luft und wir mussten das Ersatzrad montieren. Damit konnten wir bis zum FoB aufschliessen, wo wir uns dann beim Parkieren einen irreparablen Schaden am Ersatzrad einfuhren. Mit Kevins und Antonias Hilfe konnten wir dann den ersten Platten wieder zusammenflicken, sodass wir vorerst weiterfahren konnten.

Nach einer kleinen Wanderung zu einem eher enttäuschenden Leuchtturm, der aber gute Aussicht auf Wale und Delfine bot, suchten wir zum dritten Mal Bob. Der einsame Kaiserpinguin dieses Küstenabschnittes war aber nirgends zu sehen, aber wir redeten uns ein, dass er jetzt wieder glücklich bei einer Kolonie untergekommen sein musste.
Bevor wir das Biest wieder nach Norden ausrichteten und den dreimonatigen Heimweg in Angriff nahmen, hüpften wir noch am südlichsten Punkt der Reise ins Meer. Joa. Kalt. Welch eine Überraschung. Dennoch war es irgendwie cool, unser Ziel auf diese Weise feiern zu können.

Einen Reifen konnten wir in Ushuaia temporär flicken lassen. Den anderen, in dem ein faustgrosser Stein steckte, schaute der Mechaniker nur kritisch an, drehte sich zu uns und sagte: «Muerto.»
Daher also ohne Reservereifen, aber mit der FoB-Family fuhren wir noch ein wenig offroad. Die bekannte Strecke am Lago Fagano war leider nicht ganz passierbar, weil ein Grundstückbesitzer den Durchgang gesperrt hatte, aber wir fanden einige lustige Passagen.

Leider mussten wir uns nun von der FoB-Family verabschieden. Während wir die längere Fähre zurück nach Punta Arenas nahmen, um dort zwei neue Reifen zu kaufen, zog es sie direkter nach Norden. In ruhigen Minuten unterwegs begannen wir uns nun, das Leben zurück zu Hause zu planen. Wir schrieben Bewerbungen, suchten Fahrzeuge und suchten potenzielle Wohnungen heraus.
Dennoch liessen wir es uns nicht nehmen und machten erneut zwei Nächte Halt im Torres del Paine Nationalpark. Wir hatten weniger Glück mit den Pumas, aber sahen immerhin einen, der sich im Schilf aufhielt. Dafür trafen wir Southpolebears wieder und genossen einen sehr schönen Abend zusammen.
Da wir hier unterwegs schon alles gesehen und gemacht hatten, was wir wollten, fuhren wir innert zwei Tagen zurück nach Norden und in den chilenischen Patagonia Nationalpark. Verabredet waren wir mit Andy und Nadeesha von 4FunnerVibes, welche wir seit Kolumbien nicht mehr gesehen hatten. Wir wurden positiv überrascht, als auch Anni und Bene zufälligerweise am gleichen Campspot auftauchten. Die Reunion war perfekt!

Vor lauter Aufregung sahen wir natürlich keinen Puma, aber das störte uns nicht. Wir fuhren gemeinsam an den etwas abgelegenen, aber wunderschönen und idyllischen Lago Brown, wo wir zwei Nächte verbrachten, Wäsche wuschen, kajakten und den Campingbesitzer schockten, indem alle drei Mädels im kleinen und engen – aber beheizten – WC-Häuschen Yoga machten. Marc wagte sich sogar mit der Harpune ins kalte Wasser - aber die Forellen waren zu scheu.

Viel zu schnell mussten wir uns wieder trennen. Um nicht in Tränen auszubrechen, versicherten wir uns gegenseitig, dass wir uns wiedersehen würden – spätestens in Europa! Einsam und alleine fuhren wir durch den Nieselregen nach Villa O’Higgins. Hier befindet sich das Ende der Carretera Austral. Wir fuhren brav zum Schild, welches dieses kennzeichnete, und brachten den Beweis in der kleinen Tourist Information vorbei. Dafür erhielten wir ein Zertifikat. Ist es nötig? Nein. Kann man damit irgendwas anfangen? Nein. Aber wollten wir es trotzdem unbedingt? Klar! Dann feierten wir den Erfolg mit einem Besuch in der lokalen Brauerei.

Nach einem Ausflug zum Paso Mayer, wo wir a) die hübsche Landschaft bestaunten, b) trotz des Regens ein wenig fischten und c) irgendwie unseren Auspuff zerstörten, fuhren wir wieder nach Norden.

Die erstaunlich hohen Wasserpegel führten auf dem Weg dazu, dass wir einmal statt neben dem Bach IM Bach aufwachten, verunmöglichte die Nutzung altbekannter Camspots und erschwerte das Fischen. Ein kleiner Vogel versuchte uns darüber hinwegzutrösten.

Wir hatten online von einem langen, flachen und schönen Wanderweg zum Lago Leones gelesen und wollten diesen unbedingt erkunden. Der Weg zum Start der Wanderung war sehr hübsch und zu unserer Freude vom danebengelegenen Gletscherbach überflutet. Dann kam eine Brücke, welche schon beim Gewicht zweier Personen bedenklich schwankte, sodass wir sie nicht mit dem Auto überqueren wollten. Egal. Wir stellten uns darauf ein, dass die Wanderung 30km sein würde, packten alles ein und marschierten los. Nach 300m war ein grosses, neues, modernes Tor aufgestellt worden mit verschiedenen Schildern in zwei Sprachen, dass man hier nicht weitergehen dürfe. Auch nicht mit Guide. Hach, wenn man das doch am Taleingang erwähnt hätte – weil sonst hatte es hier nichts zu tun. Um uns zu trösten, fuhren wir auf dem Rückweg durch die längste und tiefste Wasserdurchfahrt, die wir finden konnten.

In Coyhaique fanden wir eine Werkstatt, welche sich die Zeit nahm, unseren Auspuff zu schweissen. Dies dauerte einen ganzen Tag, weil sie erst beim Montieren des wieder zusammengeflickten Auspuffs bemerkten, dass auch das Verbindungsstück verbogen war. Und dann, als wir wegfahren wollten, fiel uns auf, dass sie nicht ganz sauber gearbeitet hatten und der Auspuff nun oben am Auto ankam. Immerhin flickten sie dies dann sofort.

Parque National Patagonia bis Punta Arenas

Eigentlich hätten wir gemeinsam über den Paso Roballo nach Argentinien fahren wollen. Da dieser kleine Grenzübergang aber eine online-Registrierung aller Reisenden benötigte, welche dann vor der Ausreise von den Behörden bestätigt werden musste, und Marcs Bestätigung einfach nicht ankam, liessen wir unseren Besuch diese schöne Strecke allein fahren und machten den Umweg über Chilechico. Immerhin gingen hier die Grenzformalitäten sehr schnell, da wir genau aufs Ende der Öffnungszeiten ankamen.
Als wir uns wieder getroffen hatten, fuhren wir die Ruta Provincial 41. Dieser wunderschöne Track führte uns durch verlassene Gegenden und an einer mindestens dreissig Tiere zählende Gruppe Kondoren vorbei.

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Beim einzigen windgeschützten Übernachtungsplatz bestaunten wir die spannenden Felsformationen, machten Drohnenvideos und witzige Fotos und hatten einmal mehr einfach eine schöne Zeit miteinander.

Nach einem spannenden, sehr steilen Ende des Tracks verbrachten wir im Perito Moreno Nationalpark nur einen Nachmittag. Trotz des Windes machten wir eine sehr hübsche Wanderung auf der Halbinsel und flohen dann aber wegen des Windes weiter gen Süden.
Auf dem Weg nach El Chaltén bemerkten wir, dass der Wind aussergewöhnlich stark war. Die Fahrer mussten stark gegenlenken, um auf der Schotterpiste, welche die Hauptstrasse war, geradeauszufahren. Manchmal wurden wir trotz aller Versuche, es zu verhindern, ein wenig seitwärts geschoben. Wir schätzten uns glücklich, dass uns keine Autos oder Lastwagen entgegenkamen. Den Grund für dieses Glück erfuhren wir an einer kleinen Tankstelle mitten im Nirgendwo. Die Tankwärtin fragte uns leicht geschockt, ob wir denn nicht ghört hätten, dass die Polizei aufgrund von Windböen von bis zu 140 km/h eine Warnung herausgegeben habe und man das Haus gar nicht verlassen solle. Da wir kaum Dörfer passiert hatten, war uns dies tatsächlich unbekannt gewesen. Dennoch fuhren wir, als wir hörten, dass ab jetzt die Strassen geteert seien, weiter nach El Chaltén, wo der Wind viel weniger stark war und wir beim Visitor Center des Nationalparks campieren konnten. Zu viert in einem Camper für zwei Personen wurde es manchmal eng, aber dafür umso witziger.

Während die Männer zur Laguna de los tres wanderten, um Cerro Torre und Fitzroy am frühen Morgen besser sehen zu können, begnügten wir Frauen uns mit der Aussicht vom Parkplatz aus und spazierten durchs Dorf, machten Besorgungen und schauten, dass die Wanderer bei ihrer Rückkehr etwas zu Essen und eine warme Dusche hatten. Danach assen wir, weil die Brauerei, welche wir besuchen wollten, geschlossen war, in der Waffleria einen Burger.

Den nächsten Halt machten wir im Los Glaciares Nationalpark, wo wir gleich nach Eröffnung des Parks zum Perito Moreno Gletscher spazierten. Diese Eismassen beeindruckten uns alle sehr, und als wir mehrere Abbrüche bestaunen durften und vom Regen durchnässt und halb erfroren waren, liessen wir uns dann nach fast fünf Stunden Eis anschauen wieder zu den Autos treiben.

Schon bald waren wir zurück in Chile und im wohl berühmtesten Nationalpark: Torres Del Paine! Die erste Nacht hier, welche wir am Nordrand des Parks unter einer Brücke verbrachten, war extrem windig. Sogar mit geschlossenem Dach wurde man im Auto fast seekrank. Dennoch waren wir am Morgen motiviert, Pumas suchen zu gehen und die Landschaft des Parks zu entdecken. Zwar sahen wir (noch) keine Pumas, aber die Aussichten waren trotz des lästigen Windes eindrücklich.

Am zweiten Tag im Park fuhren wir mit einem Puma-Tracker los. Sehr früh schon ging’s in den Park, und dank der Vernetzung der Guides konnten wir aus grosser Entfernung die Pumadame «Rupestre» mit ihrem letzten verbliebenen Jungen «Merlin» erspähen. Weitere Pumasichtungen gelangen an diesem Tag leider nicht. Dafür konnten wir auf dem Heimweg noch einem Schweizer Touristenpärchen helfen, das Ersatzrad zu montieren, und wurden beim Verlassen des Parks von Rangern beschuldigt, im Park geschlafen und sogar gewildert zu haben. Zum Glück konnten wir mit der Hilfe unseres Guides alles aufklären.

Nachdem wir Anni und Bene wieder getroffen hatten, gingen die Jungs einen weiteren Tag mit Guide Pumas suchen. Dieser Tag schien den Raubkatzen besser zu gefallen, denn schon früh am Morgen trafen sie einen – leider sichtlich verletzten – Puma an. Als wäre dies nicht genug, zeigte sich Abends ein weiterer Puma, als er einer Guanakoherde nachschlich.

Während die Jungs dieses Spektakel genossen, gingen wir drei Mädels reiten. Aufgrund unserer Erfahrung waren wir etwas schneller als geplant, sodass die Guides einen Umweg mit uns machten und uns auch einige Strecken galoppieren liessen. Die Aussichten, das Wetter, die Stimmung, sogar das Lunchpaket, alles war einfach grossartig! Abends lernten wir noch zwei Franzosen kennen, die in Puerto Natales drei Pferde gekauft hatten und nun einige Monate mit diesen durch Patagonien reisten. Wir hatten einen äusserst gelungenen Abend.

Uns von Dominique und Morten zu verabschieden, fiel uns sehr schwer. Wir begleiteten sie zum Flughafen und hofften bis am Schluss, dass vielleicht der Flug ausfallen würde… aber dann waren sie weg. Es stimmt, was man sagt: So ein Besuch lässt einen die Leute zuhause umso mehr vermissen. Dennoch sind wir den beiden dankbar, dass sie extra für uns die weite Reise machten und vier Wochen unseren unbequemen Reisestil aushielten.

Mit Anni und Bene fuhren wir nochmals zurück in den Nationalpark, da Marc mit den beiden noch die Wanderung zum Fuss der Türme machen wollte. Um die Torres im richtigen Licht sehen zu können, wollten sie um halb 3 Uhr morgens loslaufen. Damit wir davor nicht noch weit fahren mussten, wollten wir semilegal beim Start der Wanderung in den Autos übernachten. Und natürlich früh ins Bett. So der Plan. Allerdings erspähten wir bei einem strategisch geschickten Umweg noch einen Puma. Dieser blieb so lange für uns liegen und posierte so toll im Abendlicht vor den Bergen, dass wir doch erst um Mitternacht am Parkplatz ankamen.

Anni, Bene und Marc wanderten nach nur zwei Stunden Schlaf zum Base de los Torres, wo das Wetter aussergewöhnlich gut war. Während sie sich sportlich betätigten, zerstörte ich all ihre Fitnessanstrengungen, indem ich einen Kinderschokolade-Cheesecake für sie vorbereitete.
Natürlich ist man nicht alleine in so einem berühmten Nationalpark. Es gelang uns daher, einige Personen kennenzulernen, welche wir zuvor nur von Instagram kannten. Mit vielen neuen Tipps und Ideen ausgerüstet, machten wir eine letzte (sehr windige) Wanderung im Torres del Paine Nationalpark.

In Puerto Natales verabschiedeten wir uns auch noch von Anni und Bene und fuhren nach Punta Arenas, wo wir einiges zu erledigen hatten: Ölwechsel, Riemenwechsel, Grosseinkauf… Alles klappte!

Santiago de Chile bis Parque National Patagonia

Da wir ja viiiel Zeit hatten, probierten wir eines Tages, weihnachtliche Mailänderli auf dem Grill zu backen. Der Teig wurde durchaus lecker, das Auswallen mit einer Wasserflasche funktionierte überraschend gut, das Ausstechen mithilfe der Kaffeetassen war auch ein Erfolg. Der Backvorgang war allerdings eine Herausforderung. Zuerst verbrannten sie unten schneller, als wir sie wenden konnten, dann kam noch ein Windstoss und blies die weichen Teigfetzen durcheinander. Das Resultat war zwar nicht hübsch, aber lecker!

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Einen Dämpfer erlitt unsere Stimmung, als wir erfuhren, dass die Stossdämpfer trotz Expresslieferungszahlung später geliefert werden würden. Das Flugzeug sei voll gewesen. All die vorweihnachtlichen Lieferungen und so… Wir planten die Zeit mit unserem Schweizer Besuch um, kauften uns neue Solarpanels und entspannten uns einige Tage lang an einem Fluss wenige Stunden ausserhalb von Santiago. Wir fischten (ohne Erfolg, wieder einmal), gewöhnten uns ans kalte Wasser und wuschen unsere Wäsche mit Flusswasser.

Am Tag, an welchem die Stossdämpfer geliefert wurden, waren wir morgens früh in der Werkstatt – und dann warteten wir. Abends kurz vor sieben erhielten wir die Information, dass das Paket nun endlich durch den Zoll kam und um acht Uhr konnten wir mit neuen Stossdämpfern abfahren.

Da unsere Freunde schon mehrere Tage ohne uns die Umgebung von Puerto Montt unsicher machten, fuhren wir noch am selben Abend bis Mitternacht durch, gönnten uns neben der Autobahn fünf Stunden Schlaf und waren keine 16 Stunden frisch geduscht bei ihnen in Puerto Varas. Heiligabend und Weihnachten verbrachten wir an einem sehr ruhigen, hübschen Fluss.

Gemeinsam fuhren wir die Carretera Austral entlang, genossen das Beisammensein und machten einige Wanderungen und, dank Morten, geniale Drohnenaufnahmen. Natürlich durften zahlreiche Jasspartien nicht fehlen!

In einer eher schwer zugänglichen Bucht sahen wir Wiesel und Otter. Marc riss sich kurz danach beim Fischen (obwohl es, wie wir später herausfanden, gar keine Fische in Ufernähe hatte) mit einem frisch gefundenen, rostigen Fischerhaken seine Wunde am Schienbein wieder auf.

Eine besonders schöne Wanderung führte uns zum Ventisquero Colgante, wo wir vom «hängenden Gletscher» absolut begeistert waren.

Besonders seltene Wildtiere waren in Chile ausdrücklich gut erzogen. So fanden wir ein Huemul (eine Hirschart) direkt neben dem Schild, dass es diese Tiere hier gebe. Auch die Landschaft im Valle Exploradores war grossartig. Klare Flüsse, zahlreiche Wasserfälle, Kondore…

Die Catedral de Marmol konnten wir natürlich nicht auslassen. Mit etwas Mühe fanden wir eine Kajaktour, mit welcher wir zu den hübschen Marmorformationen paddeln konnten. Obwohl auf diesem See oft viel Wind bläst und richtige Wellen geformt werden, hatten wir wunderbares Wetter.

Während die Jungs am nächsten Tag den Fluss leerfischten, gingen Dominique und ich ausreiten. Die lokalen Pferde waren super trainiert und sich das steile Gelände offensichtlich gewöhnt. Problemlos trugen sie uns den steilen Berg hoch, damit wir die umwerfenden Aussichten geniessen konnten, und rutschten dann mit uns auf dem Rücken im Schatten von Kondoren wieder den Berg hinunter.

Etwas weiter hinten im Tal wanderten wir auf eine Gletschermuräne, bestaunten einen grossen Gletscher, suchten erfolglos die kleineste Rehart der Welt und hüpften zusammen in einen fischreichen, aber kalten See.

Nach zwei kleinen Ausflügen zu einem simplen Wohnhaus, aus welchem gemäss BBC die besten Empanadas ganz Chiles verkauft wurden, fuhren wir weiter zum Patagonia Nationalpark. Hier verbrachten wir vier Tage damit, Pumas zu suchen. Wir standen vor Sonnenaufgang auf, froren uns fast sämtliche Gliedmassen ab, fuhren die Strassen des Parks auf und ab, beobachteten das Verhalten der Beutetiere und liessen uns von Rangern und Pumafans mehr über diese Tiere erzählen. Dazwischen warteten wir, dass die Dämmerung wieder näher kam und die Pumas aktiver wurden. Erfolg hatten wir… wenig. Eines Abends sahen wir einen Puma in weiter Ferne über die Steppe sprinten, aber dann versteckte er sich vor uns. Als wir kurz danach zurück am Camp ankamen, erspähten wir gerade noch den Hintern eines Pumas, der anscheinend einfach über die Zeltwiese spaziert war. Andere Reisende hatten mehr Glück – sie verbrachten gerade mal eine Nacht hier, fuhren am Morgen zum Visitor Center und sahen da einen Puma, der ihnen so nahe kam, dass sie in ein Gebäude flohen.

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San Pedro de Atacama bis Santiago de Chile

Nach einer leider bewölkten und daher praktisch sternenlosen Nacht fuhren wir, begleitet von der Drohne, aus der Atacama-Wüste hinaus und erneut über den erstaunlich hohen Pass nach Argentinien.

Die Grenzüberquerung war recht einfach, dafür waren wir beim Geldwechseln weniger erfolgreich. Der Typ an der Tankstelle, der uns versichert hatte, er könne uns alles wechseln, nahm nur komplett neu aussehende Dollarnoten an, liess uns eine halbe Stunde warten und brachte uns dann Pesos im Wert von mehreren hundert Dollar – in den kleinstmöglichen Noten. Als wir daraufhin fragten, ob er nicht bitte grössere Noten bringen könnte, weil wir eine eigene Tüte für so viel Kleingeld brauchten, verneinte er, woraufhin wir weniger als geplant wechselten. Als wir losfahren wollten, kam er uns dann doch nachgerannt und wollte mehr wechseln, weil er doch grössere Noten hatte. Wir verneinten dankend und fuhren los, um Nordargentinien zu erkunden.

Die Rutas 33 und 40 sind nicht umsonst sehr berühmt und beliebt. Sie führen durch bunte, wunderbare Landschaften, vorbei an süssen kleinen Dörfern und vielen, vielen Guanakos. Wir fuhren über einen weiteren, hohen Pass und näherten uns so einigen verlassenen Minen, welche wir unbedingt anschauen wollten.

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Nachdem wir in San Antonio von einem Polizisten angehalten wurden, nur um Essenstipps und eine Segnung zu erhalten, fuhren wir zur Mina Concordia. Hier standen zwar verschiedene «No Pasar»-Schilder, aber es waren auch einige Soldaten vor Ort, welche uns hineinwinkten und uns Reisetipps gaben.

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Wir lieb(t)en unsere gewählte Route. Auf der Weiterfahrt durchquerten wir einige Salzwüsten und die sogenannte Wüste des Teufels. Meiner Meinung nach muss der Teufel Stylist oder Innenarchitekt sein, weil er seine Wüste extrem geschmacksvoll gestaltet hat!

Ans argentinische Fleisch mussten wir uns erstmal gewöhnen. Es hat ja den Ruf, sehr lecker zu sein, aber das kommt sehr auf die Zubereitungsart an – für Sie getestet! Das Roastbeef zum Beispiel muss wie Siedfleisch lange gekocht werden, um essbar zu sein. Aber auch das lernen wir noch.
Mina Julia befindet sich direkt an der Grenze zu Chile auf über 5200 Metern über Meereshöhe (die Minen selber sogar noch einige hundert Meter höher, aber da fuhren wir nicht hin. Wozu auch?). Hier wurde von 1940 bis 1977 Schwefel abgebaut, was man bis heute noch stark riecht.

Mina Julia gehört zu Mina La Casualidad, welche auf knapp 4200 m.ü.M. liegt. Diese Stadt mit einst 3000 Einwohnern ist heute völlig leergeräumt – sogar Lichtschalter und jegliche Leitungen wurden ausgebaut. Einzig in der Kirche waren noch einige Esswaren und Zeichnungen zu finden. Diese kamen aber wahrscheinlich von Reisenden, weil die Kirche das noch intakteste Gebäude ist und daher Fahrradreisenden Unterschlupf bietet. Andererseits, wieso sollte man mit dem Velo so weit hochfahren???

Nicht verpassen durften wir natürlich den Cono de Arita. Dieser perfekte Kegel steht mitten in einer Salzebene und wirkt irgendwie fehlplatziert. Wir hatten trotzdem Freude daran!

Wer auch immer die Laguna Verde so benannt hat, muss farbenblind gewesen sein. Die kleinen Wasserlöcher waren umwerfend blau und rot, vielleicht manchmal braun, aber sicher nicht grün. Vielleicht wäre auch der Name «Laguna Magica» angemessen gewesen, weil die Salzformationen durchaus in ein magisches Eisschloss gepasst hätten.

Nach einem kurzen Halt in Antafogasta de la Sierra, wo wir unsere Vorräte aufstockten und duschten, fuhren wir ins nächste Offroad-Abenteuer zur Laguna Diamante. Schon auf den ersten Kilometern waren wir froh, dass wir kein grösseres Auto fahren, da es im Canyon durchaus eng wurde.

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Weiter im Track fanden wir verschiedene Grenzen. Die der Physik, die des Biests und die meiner Nerven. Der Boden bestand aus weichem Sand, wir waren auf fast 5000 Metern und die Steigung betrug zeitweise 26 Grad (seitlich zum Glück weniger). Dank starker Winde konnten wir die Drohne nicht steigen lassen und meine Wenigkeit war zu sehr damit beschäftigt, nicht zu hyperventilieren, sodass leider keine guten Bilder dieser Strecke bestehen.
Dafür war unser Camp an diesem Abend umso schöner und fast windgeschützt.

Teil zwei unserer Offroad-Expedition erlebten wir beim Campo de Piedra Pómez. Zuerst besichtigten wir diese unwirklichen Bimssteinformationen, dann probierten wir eine semi-offizielle Strecke durch den Sand aus, wobei wir allerdings nur 95% der Strecke schafften. Knapp einen Kilometer, bevor wir zurück auf den Hauptweg gekommen wären, rutschten wir auf sehr tiefem Reifendruck nur noch seitlich den Hügel hinunter und mussten umdrehen. Aber auch die offizielle «Strasse» war teilweise sehr spannend.

Nach all diesen Strapazen war ich froh, als wir am Ende der Welt eine Thermalquelle fanden, wo wir ganz alleine waren und zwei Nächte zur Erholung verbringen konnten. Es hatte sogar Emotional-Support-Tiere!

Auf dem Weg zurück in die Zivilisation bemerkten wir nach einigen Flussdurchfahrten, dass etwas mit den Bremsen nicht stimmte. Bei einem Check direkt auf der Strasse – da fuhr ja keiner durch – merkten sogar wir, dass etwas ganz arg nicht stimmte. Die Bremsscheibe war völlig zerkratzt. Vorsichtig und langsam fuhren wir zum nächsten Mechaniker, der uns unsere Ersatzbremsklötze einsetzte (einer war komplett weg) und die Bremsscheibe zurechtschliff.

Die Fahrt nach Mendoza verlief fast ereignislos – abgesehen davon, dass sich Marc eines Abends seine Machete ins Schienbein hieb, aber das desinfiszierten und verbanden wir einfach. Raimond, ein befreundeter Arzt, der ebenfalls auf Reisen war, beruhigte uns da ein wenig.
In Mendoza kauften wir das Nötigste ein und trafen online-Bekanntschaften, mit denen wir eine Weingutbesichtigung machten. Der Abend war genial! Adriana und Elias begannen, Wein herzustellen, weil guter Wein teuer war und sie an den fünfzehnten Geburtstagen ihrer Töchtern ein grosses Fest veranstalten würde. Nun stellten sie relativ kleine Mengen an Wein her und hatten zufälligerweise eine Hybridtraube (Sirach-Malbec) gezüchtet. Der Abend wurde mit einem typischen argentinischen Grill-Abendessen abgerundet und es wurde uns sogar Live-Musik geboten!

Früh am nächsten Morgen hatten wir einen Termin bei einem Mechaniker in der Stadt, der uns alle Öle und Fette kontrollierte und ersetzte und eine Dichtung an der Frontachse ersetzte. Er wies uns darauf hin, dass unsere Stossdämpfer, Luftfilter und Riemen ersetzt werden mussten. Bei ihm waren die Ersatzteile allerdings unglaublich teuer, sodass wir einen Termin bei einem Mechaniker in Chile vereinbarten, da dort die Importzölle tiefer waren.

Die erneute Einreise nach Chile war ungewohnt organisiert und unkompliziert. In Santiago de Chile tobten wir uns in einem Einkaufszentrum so richtig aus und kauften nicht nur Lebensmittel, sondern auch Schrauben, und ersetzten Kleidungsstücke, die wir schon längst wegwerfen wollten.
Auf dem Campingplatz unserer Wahl trafen wir viele Bekannte wieder und fanden auch neue Freunde. An einem Abend erlebten wir sogar ein Erdbeben der Stärke 6.4! Eine Enttäuschung war, dass unsere bestellen Solarpanels entgegen aller Infos der Onlineplattform nicht angekommen war. Infos, wann sie ankommen würde, erhielten wir nicht. Dafür erfuhren wir, dass wir eine Woche auf die Stossdämpfer warten mussten. Da die Reinigung des Autos nicht so lange dauerte, fuhren wir im Osten der Stadt in die Berge, wo wir Kondore bestaunten (aber nicht fotografierten), wanderten und einfach die Ruhe genossen.

Sucre bis San Pedro de Atacama

Am vierten Tag in Sucre, nachdem wir bereits die Hoffnung auf Diesel aufgegeben hatten und bereits einfach so nach Uyuni weiterfahren wollten, wurden wir erneut zur Tankstelle gebeten, wo wir zuerst 40 Minuten auf den angekündigten Tanklaster warteten und dann 20 Minuten beim entladen zusahen und nervös wurden, weil wir in den lokalen Nachrichten gesehen hatten, dass die Lastwagenfahrer gewalttätig werden konnten, wenn jemand sich vordrängeln wollte. Dennoch befolgten wir die Anweisungen unserer Gastgeber, wurden von den Lastwagenfahrern sogar freundlich nach vorne gewunken und konnten dann tanken – aber nur einen unserer zwei Tanks. Zwar waren die 80 Liter, die da hineinpassten, sehr willkommen, aber sie würden wohl nicht bis nach Chile reichen, daher kauften wir auf dem Schwarzmarkt weitere 60 Liter aus einem Zimmermannsgeschäft. Als Abschlussabend in Sucre schleppten wir uns in die Azkaban-Bar, die komplett im Harry Potter Thema dekoriert war. Die Drinks waren zwar witzig thematisiert, aber viiiel zu gross (1.5 – 4 Liter pro) und für unseren Geschmack auch völlig übersüsst.

Mit fast 270 Litern Diesel fuhren wir tags darauf nach Potosi, wo wir eine Tour der noch immer aktiven Minen gebucht hatten. Bei der Ankunft bei des Veranstalters demolierten wir versehentlich das Moped, das der Besitzer keine fünf Zentimeter hinter unserem Biest im toten Winkel abgestellt hatte. Während der Roller ziemliche Kratzer aufwies, blieb unsere Stossstange unbeschädigt. Gute Qualität!
Die Tour durch die Mine war unglaublich spannend. Cerro Rico, wie er von den Spaniern genannt wurde, beherbergt heute mindestens 180 einzelne Minen, in welchen ungefähr 10'000 Mineure arbeiten. Am Berg werden keine Karten erstellt und es kommen auch keine Ingenieure oder Messgeräte zum Einsatz. Man gräbt und sprengt und hofft, dass die eigene Mineralader qualitativ hochwertiges Material hergibt. Die Mineure haben keinen fixen Lohn, sondern werden nach Qualität und Quantität der Mineralien, die sie aus dem Berg herausschaffen, bezahlt. Von diesem Gerhalt müssen sie aber auch ihr eigenes Arbeitsmaterial kaufen (Kleidung, Pickel, Dynamit, Kokablätter, etc.). Wohl auch deshalb arbeiten einige der Männer von drei Uhr morgens bis sechs Uhr abends. So gesehen ist es kaum verwunderlich, dass weniger als ein Prozent der Männer in Potosi das sechzigste Lebensjahr erreichen. Ich könnte hier noch absatzweise spannende Details der Tour erzählen, werde mich aber nun versuchen, kurz zu halten. Wenn’s euch interessiert, könnt ihr mich entweder direkt fragen oder selber nach Potosi fahren.
Obwohl Frauen eigentlich nicht in die Minen dürfen, wurde für uns eine Ausnahme gemacht. Wir wurden durch die dunklen Tunnels geführt, lernten Mineure kennen, erbrachten den Gottheiten des Berges (Tio und Pachamama) Opfer und durften sogar zuschauen, wie das Dynamit vorbereitet wurde. Der Knall, den wir aus sicherer Entfernung erlebten, war für uns alle überraschend laut.

Da es in der Minenstadt keine gemütlichen Übernachtungsmöglichkeiten gab, fuhren wir nachts noch nach Uyuni, wo wir neben dem Zugfriedhof übernachteten. Morgens standen wir früh auf, um den Sonnenaufgang zu geniessen.

Wie es sich in Uyuni gehört, fuhren wir auf die Salzebene hinaus, machten Fotos, staunten, wie weit man fahren konnte und wie weit weg man die Inseln in der Wüste sehen konnte, und ich übte mich nach sieben Jahren wieder einmal darin, ein handgeschaltetes Auto zu fahren.

Nachdem wir unser Camp an der bekanntesten Insel der Salzebene aufgestellt hatten, bemerkten wir eine dunkelschwarze Regenwand auf uns zukommen. Da wir unser Biest lieben und ihm keine 80 Kilometer lange Fahrt durch Salzwasser zumuten wollten, flohen wir wieder zurück zum Zugfriedhof.
Zufälligerweise fanden wir am Tag darauf auf dem Weg zum Autowaschen im Städtchen nochmals fast 80 Liter Diesel, sodass wir die Lagunenroute frisch geduscht und mit fast schon dekadent viel Treibstoff beginnen konnten. Die berühmte Lagunenroute führt sozusagen von Uyuni bis an die chilenische Grenze. Es ist eine Offroadstrecke, die inzwischen von vielen Touren – fast immer in Toyota Land Cruisern – in drei Tagen gefahren wird. Diesen Stress überliessen wir den anderen und fuhren mit Essen, Wasser und Treibstoff für mindestens zehn Tagen los. Dass uns Ivan und Jana mit ihrem Fiat Multipla dabei begleiteten, freute uns sehr.

Weniger Freude bereitete uns allen, als die beiden am ersten Tag bei der Einfahrt zu unserem epischen Campspot einen Stein erwischten und ihr Getriebe anknacksten. So fuhren sie wieder hinaus und der Autobahn entlang nach Chile, wo sie ihr Fahrzeug temporär flicken lassen konnten, während wir die Halbinsel in der Lagune (und den ganzen Wind, der uns ins Notbett zwang,) für uns alleine hatten).

Beim morgentlichen Kaffee sahen wir den Tourautos zu, die jeweils einen dreiminütigen Stopp machten, damit die Touristen «unsere» Lagune fotografieren konnten, bevor sie weiterhetzten. Gemütlich fuhren wir dann auch mal los, liessen immer wieder die Drohne fliegen, bestaunten die mächtigen Landschaften des Altiplano und kamen schon mittags an einem würdigen Campspot an. Auch hier kamen viele Tourautos an, die Gruppen ergossen sich aus den Fahrzeugen auf den Sand, fotografierten die süssen Vizcachas (und uns), und fuhren schnell weiter. Zu unserer Belustigung hörten wir eine Touristin ihren Fahrer fragen: «Darf man hier campieren?»

Auf der Weiterreise waren wir nun eine Weile alleine. Wir besuchten den Arbol de Piedra, eine Steinformation, die ein wenig wie ein Baum aussieht, und die berühmte Laguna Colorada, die tatsächlich sehr farbig ist. Leider war der Wind aber so stark, dass wir nicht lange bleiben konnten, sondern weiterfahren mussten.

Etwas weiter entlang der Route trafen wir auf Geysire, die auf 4850 m.ü.M. ein wenig Wasser sprühen, Schlamm blubbern lassen und allgemein einfach abartig stinken. Hier bauten wir also unser Lager für die Nacht auf und schliefen abermals im Notbett, weil der Wind so stark blies. Die Dieselheizung funktionierte aber auch auf dieser Höhe ganz gut.

Dass unsere Art zu Reisen etwas für Anfänger und Weicheier war, zeigten uns hier Iris, Martin und Marco, welche die Lagunenroute mit dem Fahrrad absolvierten. Trotz ihres Wahnsinnes fanden wir die drei sehr sympathisch und wir trafen uns in den folgenden Tagen immer wieder, beispielsweise bei den heissen Quellen, wo wir die Nacht darauf verbrachten. Hier kamen auch Jana und Ivan wieder dazu, die den Riss im Getriebegehäuse in Chile hatten zukleben lassen.

Da wir von einer verlassenen Schwefelmine gehört hatten, mussten wir einen Umweg fahren, um diese zu bestaunen. Der Weg dorthin dauerte weniger lang als gedacht, war dafür umso schöner. Und die Mine selber wirkte auf eine alte, verlassene Art fast schon romantisch. Leider hatten wir nicht daran gedacht, dass es, wo Schwefel abgebaut wurde, auch nach Schwefel riecht...
Bevor wir die Grenze nach Chile erreichten, machten wir an den sehr hübschen Lagunen Blanca und Verde Halt (ja, die heissen kreativerweise tatsächlich Weisser See und Grüner See) und grillierten Abends die letzten Fleischstücke, die im Gefrierer gelagert hatten.
Der Grenzübergang war für uns ganz leicht. Dies zu verdanken hatten wir mit hoher Wahrscheinlichkeit Jana und Ivan, die tags zuvor stundenlang mit dem Zöllner gestritten hatten, sodass dieser Angst vor einer Denunziation hatte und zu uns sehr nett war. Ich war trotzdem froh, dass ich meinen Sauerteigstarter im Bett versteckt hatte: Dieser Zöllner war der erste auf der ganzen Reise, der ins Auto kletterte und einen (wenn auch kurzen) Blick in den Kühlschrank warf.
Von der Grenze aus führte die Strasse ohne grosse Kurven nach San Pedro de Atacama. Innert weniger als 40 Kilometer verloren wir da 2000 Höhenmeter. Neben der Strasse befaden sich viele ausgebrannte Autowracks und die zahlreichen Notfallspuren führten scheinbar direkt in einen tiefen Canyon. Wir nutzten die Motorbremse und machten zwischendurch Halt, um die Bremsen abkühlen zu lassen. Sie hatten es nötig.
In San Pedro de Atacama verbrachten wir zwei Tage, in welchen wir einkauften, Wäsche wuschen, uns wieder einmal duschten und alte und neue Freunde trafen. Den geplanten Reitausflug konnten wir leider nicht durchführen, weil die Veranstalter zuerst lange nicht antworteten, dann zusagten, und dann am Abend vor der Tour doch wieder absagten, weil in San Pedro Wahlen stattfanden. Wir liessen uns nicht betrüben und fuhren in die Wüste hinaus, wo wir die Einsamkeit genossen und Sterne beobachten wollten.

Rurrenabaque bis Sucre

Nach eineim zusätzlichen Tag in Rurrenabaque, an dem ich mit Lebensmittelvergiftung flachlag, trennten wir uns zwischenzeitlich von Jana und Ivan, da diese zurück nach La Paz mussten, um einige Unterhaltsarbeiten an ihrem Fahrzeug machen zu lassen. Wir fuhren unterdessen in den Pantanal. Nach einem Zwischenhalt bei Ruedi und seiner Lavanderia Suiza, wo wir zwar keine Wäsche abgaben, aber sein leckeres Vollkornbrot genossen, wollten wir nach Brasilien einreisen. Als wir aber kurz nach 17 Uhr unseren Pass ausstempeln lassen wollten, war das Büro geschlossen. Sonntags nach 15 Uhr hat man nicht mehr aus- oder einzureisen. Also übernachteten wir direkt vor dem Polizeigebäude und erledigten dies am nächsten Morgen. Auf der brasilianischen Seite konnten wir zwar die temporäre Importgenehmigung fürs Biest erhalten, aber die Einreise für uns mussten wir im 125km entfernten Caceres beantragen. Diese hatte, wie könnte es anders sein, an diesem Montag wegen eines Feiertags geschlossen und wir mussten erneut einen Tag warten (und dabei quasi illegal im Land sein). Irgendwann hatten wir dann alle Stempel und Papiere und konnten uns auf den Weg zur Transpantaneira machen.

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Entlang der bei Regen extrem rutschigen Strasse mit den vielen kleinen Brücken befinden sich verschiedene Hotels und Höfe. Der Zufall wollte es, dass wir uns bei einem von Schweizern geführten Hotel mit Camping einquartierten. Da es uns so sehr gefiel – es hatte einen Pool und viele (Wild-)Tiere – blieben wir zwei Nächte und liessen uns von den Kaimanen, Capibaras, Papageien, Gürteltieren, Füchsen, Waschbären und Schlangen besuchen.

Auf der Transpantaneira liessen wir uns Zeit. Wir bestaunten die zum Teil hübsch geschmückten Kaimane, Rehe und einen Tapir, campierten zweimal irgendwo etwas abseits der Strasse und fuhren mit maximal 15km/h, damit wir nichts verpassten (und damit wir nicht unkontrolliert in den Graben rutschten).

In Porto Joffre durften wir auf dem Land von Douglas, der für uns auch die Jaguartour vom nächsten Tag organisiert hatte, übernachten. Die Kinder der Nachbarschaft, die überstelligen Hunde, Hühner und ein teilweise aggressiver Ochse liessen den Aufenthalt spannend bleiben.

Die Jaguartour war ein voller Erfolg. Keine 15 Minuten nach Verlassen des Hafens sahen wir unseren ersten Jaguar – und er war nicht allein! Eine Familie von drei ähnlich grossen Tieren spazierte dem Flussufer entlang und hielt Ausschau nach potenzieller Beute. Die etwa zehn Boote, die sie dabei auf Schritt und Tritt verfolgten, interessierten die Jäger nicht die Bohne.

Kurz nachdem die Grosskatzen verschwunden waren, erblickten wir eine Gruppe Riesenotter. Sie führten uns vor Augen, wie trüb das Wasser war. Wenn ich dort ein Otter wäre, würde ich mich in den Wurzeln im Wasser verheddern und ertrinken. Ich werde wohl nie verstehen, wie sie sich in dieser Suppe von einem Gewässer orientieren können.
Grosse Tiere sahen wir dann länger nicht (wahrscheinlich machten die Mittagspause, weil es so heiss war). Aber unser Guide zeigte uns Fledermäuse, eine Eule und vielerlei Vögel.

Gut getarnt unter einem Baum fanden wir dann einen vierten Jaguar, der dort ein Nickerchen machte. Erneut liessen die hyperaktiv herumturnenden Fotografen das Tier völlig kalt.

Den letzten Jaguar sahen wir kurz bevor wir zurückkehrten. Er war extrem gut getarnt in der Ufervegetation dabei, einen Kaimanschwanz zu geniessen.

Das Wetter zeigte uns dann, was Regenzeit im Pantanal heisst. Nachdem wir uns tagsüber trotz wiederholtem Einstreichen mit 50er-Sonnencreme einen Sonnenbrand geholt hatten, peitschte bald Regen auf uns nieder, der sich dank des Windes wie kleine Paintballgeschosse anfühlte. Das Boot füllte sich tatsächlich ein wenig mit Wasser und das Gefühl, inmitten eines starken Gewitters auf dem recht breiten Fluss in einem Metallboot zu sein und die Blitze wenige hundert Meter neben sich zu sehen, war nicht besonders gut. Wir überstanden es und freuten uns trotzdem auf die bevorstehende Fährenfahrt den Fluss hinab.
Morgens um 04:30 Uhr wurden wir abgeholt und fuhren unser Zuhause auf eine eigentlich für Vieh gedachte Fähre. Hier lernten wir Raimund kennen, der Lateinamerika mit seinem Motorrad erkundete. Gemeinsam genossen wir die Natur und den Fahrtwind, ertrugen die Hitze und die Langeweile und lachten darüber, dass unsere Autobatterie gebraucht wurde, um die Batterie der Fähre zu überbrücken.

Mit nur fünf Stunden Verspätung erreichten wir Corumba. Wir hatten von Reisefreunden gehört, dass es nur etwa 300km entfernt eine Strasse gebe, wo man häufig Ameisenbären sehen könne. Diesen kleinen Umweg hängten wir sofort an und fuhren fröhlich in die völlig falsche Richtung. Es lohnte sich: Wir fanden tatsächlich sieben Ameisenbären (einer davon ein junger) und sogar einen Tapir.

Ein Blick auf die Karte zeigte, dass wir, wenn wir über Paraguay zurück nach Bolivien fuhren, weniger lang in Bolivien fahren mussten, was weniger Dieselsuchen bedeutete. Also fuhren wir in mehreren ewig langen Fahrtagen über Paraguay zurück nach Bolivien. Dabei bunkerten wir so viel Diesel wie nur irgendwie möglich.

Auf dem Weg nach Sucre wurden wir von einem sehr tieffliegenden Kondor derart überrascht, dass wir kein Foto von ihm machen konnten. Aber wir sahen ihn!
In der unbekannten Hauptstadt Boliviens quartierten wir uns auf einem sehr angenehmen Camping ein, tauschten uns mit alten und neuen Freunden aus und erledigten gleich, weshalb wir uns so beeilt hatten: Wir gingen im Restaurant La Nativa essen. Das sogenannte Degustationsmenu bestand aus elf Gängen und sechs Getränken, die allesamt aus bolivianischen Zutaten kreiert wurden und die verschiedenen Regionen Boliviens repräsentierten. Jedes Gericht wurde von einem Koch erklärt und alles war unglaublich lecker. Am liebsten wären wir nochmals da essen gegangen, aber leider hatte das Restaurant an den nächsten beiden Tagen geschlossen.

Mitten in der Nacht kamen Jana und Ivan auch am Camping an. Ihre Anreise hatte sich wegen der Dieselknappheit etwas verzögert. Gemeinsam spazierten wir durch Sucre und merkten, dass hier Sonntags wirklich fast alles geschlossen war. Unsere Pläne vom Dinosauriermuseum und der Brauerei mussten wir daher leider ändern. Da wir aber die Stadt zu Fuss erkundeten, störten uns die Strassenblockaden nicht.

Bald hatten wir alles erledigt, was wir uns für diesen Ort vorgenommen hatten und was auch möglich war, und es fehlte nur noch die Autos zu tanken und weiterzufahren. Doch dies gestaltete sich schwieriger als gedacht. Während am Tag vor unserer Ankunft Diesel noch verfügbar war, änderte sich dies plötzlich. Mit dem Treibstoffmangel wurden auch erneut Blockaden errichtet, was den Lieferketten natürlich nicht half. Dank unserer Camping-Gastgeber wurde uns VIP-Behandlung zugesagt, aber die half nichts, weil ja kein Diesel da war. So verlängerten wir unseren Aufenthalt. Eines Abends kurz nach 21 Uhr brachten uns unsere aufgebrachten Gastgeber zur Tankstelle ihres Vertrauens – aber als wir ankamen, war der Diesel schon wieder leer, weil es keine «richtige» Diesellieferung gewesen war, sondern nur eine kleine Zusatzlieferung. So sassen wir weiterhin neben den fahrbereiten Autos auf dem Campingplatz und warteten darauf, dass die Tanklaster in die Stadt gelassen wurden.

Puno bis Rurrenabaque

Und plötzlich waren wir am Titikakasee. Dieser riesige See, dessen Namen viele Englischsprechende zum Lachen bringt, übersetzt aber See des Steinpumas heisst, beherbergt die Uros. Als die Spanier die Region kolonalisierten, flohen die Einheimischen in die Schilffelder des Sees und lebten jahrhundertelang auf Schilfbooten. Erst vor ungefähr 60 Jahren begannen sie, ihre Schilfinseln offener zu bauen und an einem Ort zu befestigen. Da sich das Schilf aber natürlich zersetzt, muss jede Insel, derer es über hundert gibt aud auf der mehrere Familien gemeinsam leben, alle 7 bis 10 Tage wieder neu «beschilft» werden. Dabei müssen die kleinen Häuser, die praktischerweise auf Holzrahmen gebaut sind, angehoben werden, damit das Schilf darunter verteilt werden kann.
Wir besuchten gemeinsam mit unseren slowakischen Freunden Jana und Ivan eine Tour der Uros. Dabei waren wir bei der Familie unseres Führers Richard eingeladen und wurden in ihre traditionelle Kleidung gesteckt. Die Frauen der Urus dürfen nicht ins Wasser fallen, denn der Rock war extrem schwer!

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Damit Jana und Ivan an ihrem Hochzeitstag in Copacabana übernachten konnten, wollten wir unbedingt noch am selben Tag über die Grenze nach Bolivien (dieses Copacabana ist zwar nicht so berühmt, aber es zählt trotzdem, hatten wir beschlossen). Aufgrund der Zeitverschiebung zwischen Peru und Bolivien, welche wir überhaupt nicht auf dem Schirm hatten, kamen wir gerade noch durch, bevor das Einreisebüro schloss. Der Zoll hatte theoretisch zwar eine Stunde länger geöffnet, aber da hatte auch keiner mehr Lust zu arbeiten, sodass wir zwar etwas gehetzt, aber eigentlich mühelos über die Grenze kamen.
Da wir im politisch gerade nicht so ganz stabilen und treibstoffarmen Bolivien alle Hilfe gebrauchen konnten, liessen wir in Copacabana unsere Autos offiziell segnen. Dafür wurde das Gefährt blumig geschmückt und dann vom Priester der Basilika mit Weihwasser gesegnet. Und weil wir solche Freude daran hatten, bewarf er uns auch gleich noch mit einigen Handvoll Weihwasser und bat Gott, auch uns zu segnen.

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Die Fahrt nach La Paz war sehr... aufregend. Die Fähre, von der alle sagten, sie sei so schrecklich, fanden wir recht stabil und fast schon langweilig, wobei die Aussicht durchaus hübsch war. Da wir ein Airbnb in einem wohlhabenden Viertel von La Paz gemietet hatten, mussten wir aber durch die Stadt hindurch. Abends. Im Stossverkehr. An einem Markttag. Obwohl wir mindestens drei verschiedene Navigationssysteme benutzten, dauerte es ewig und einen Monat, kostete alle Nerven und uns fast das Leben, aber irgendwann schafften wir es. Nach einem weiteren Schockmoment stellten wir erleichtert fest, dass auch unser Auto unter der Einfahrt hindurchpasste und unser Tag vorbei war.
Von La Paz aus machten Marc, Jana und Ivan die zweitägige Tour auf den Huayna Potosi. Dieser «leichte» 6000er war gar nicht so leicht. Marc musste zweimal die Seilschaft wechseln. Aber schlussendlich schaffte er es auf den 6088 Meter hohen Gipfel!

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Während wir in La Paz waren, besuchten wir natürlich auch den berühmten Hexenmarkt, der so gross gar nicht war, das Cocamuseum, wo einem beim Eintritt gleich ein Cocabonbon gereicht wird, welches den ganzen Mund taubwerden lässt, und schauten uns die Aussicht auf die Statdt von den Seilbahnen an. Und, ganz wichtig, wir wechselten ganz viel Geld. Offiziell war der Kurs US-Dollar zu Boliviano 1 : 6.90, aber an einigen Ecken konnten wir sogar einen Kurs von 1 : 10.30 herausholen. Wir vermuteten, dass dies staatliche Wechselstuben waren, welche Dollar einkaufen wollten, um dann wieder Treibstoff zu kaufen...

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Die Treibstoffknappheit wurde uns auf der Fahrt nach Rurrenabaque einmal mehr bewusst. Teilweise gab es lange Staus, die nur daher rührten, dass Lastwagen kilometerlang für eine Tankstelle anstehen mussten, ohne zu wissen, ob es überhaupt noch Treibstoff geben würde, wenn sie an der Reihe wären. Die meisten Tankstellen hatten gar keinen Treibstoff, beziehungsweise wenn sie hatten, dann nur entweder Diesel oder Benzin. Ausserdem stand manchmal die Polizei oder das Militär daneben und kontrollierte, dass niemand zu viel Treibstoff kaufte und ja keine Ausländer welchen bekamen. Es war spannend, aber wir schafften es, zweimal unsere Dieselkanister zu füllen, sodass wir mit fast vollem Tank und zwei vollen Kanistern in Rurrenabaque waren.

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Von Rurrenabaque aus machten wir eine dreitägige Tour in die Pampas. Mit einem zweisprachigen Guide, der aber fast nur spanisch sprach, weil vier von fünf Gästen ihn ja verstehen konnten und wir schon dafür sorgten, dass der Malaysier auch ab und zu ein Update bekam, erkundeten wir die erschreckend trockenen Feuchtgebiete. Es sei das erste Jahr, dass die Touristen mit Autos zu den Unterkünften und an verschiedene Plätze am Fluss gefahren würden, weil die Boote den Fluss nicht passieren konnten. Für uns hiess das lediglich, dass wir einige Teile der Tour zu Fuss machen mussten. Trotzdem sahen wir viele neue Tiere. Im Fluss schwammen Kaimane und Capibaras.

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Kurz vor Sonnenuntergang begegneten uns vier Affenarten: Rote Brüllaffen, welche gemeinsam den kommenden Regen ankündigten, Schwarze Brüllaffen, wobei die Weibchen überhaupt nicht schwarz sind, Totenkopfäffchen, die extrem süss zwitschern, wenn sie aufgeregt sind, und Haubenkapuzineraffen, die unspektakulär und leise zwischen dem ganzen Chaos vorbeigingen. Und auch mittendrin war ein kritisch schauender Brillenkauz, der sich von dem ganzen Lärm aber nicht verscheuchen liess.

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Einen Strauss in Südamerika hätten wir nicht erwartet. Unser Chauffeur sagte uns denn auch, es sei ein «Ave Straus». Das Internet informierte uns später, dass es ein grosser Nandu gewesen sein musste. Auch etwas seltsam wirkten die Hoatzin, die auf deutsch unter anderem die wenig schmeichelhaften Namen Schopfhuhn und Stinkvogel haben, aber in Bolivien eleganter Serere genannt werden. Ihr Gesang tönte wie das Fauchen, das wir eigentlich von den überraschend stillen Kaimanen erwartet hätten. Weitere komische Gestalten waren die Jabiru. Sie mögen zwar die grössten Vögel des Amazonas sein, aber irgendwie sehen sie trotzdem hilflos aus, wenn sie versuchen, vom Boden abzuheben.

Leider keine brauchbaren Fotos konnten wir beim Besuch der Flussdelfine machen. Da der Wasserpegel so tief stand, wir wegen der vielen Kaimane und Piranhas nicht baden gehen wollten und die Delfine gerade etwas scheu waren, genossen wir ihre lauten Atemzüge und erfreuten uns ab der kaum sichtbaren Rücken und einer einzelnen Schwanzflosse.
Am letzten Tag der Tour gingen wir Piranhas fischen. Mit... gemischtem Erfolg. Marc und ich fingen zwar welche, aber nur so winzige, dass wir sie wieder zurückwarfen (ohne gebissen zu werden). Ivan fing einen essbar grossen Nicht-Piranha und Janas Köder wurde von einem fast zwei Meter grossen Kaiman geschnappt. Der Guide hat das Problem dann gelöst... Aber es war spannend. Und lustig. Wir beschlossen, dass Jana den Fischerwettbewerb gewonnen hatte, da sie das grösste Tier an der Angel gehalten hatte. Ich war nicht böse, dass sich mein Haken, den ich versehentlich über einen Kaimanrücken zog, schnell wieder von selber löste...

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