2016 - Korsika
- valeskagehri
- 23. Okt. 2016
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. März 2022
Wir fahren mit unserem VW Taro nach Livorno und nehmen von dort aus die Fähre. Marc war im Frühling bereits mit einem Freund auf der Insel und will mir viele schöne Orte zeigen. Unglücklicherweise regnet es sehr stark, sodass unsere Aussicht nicht annähernd so schön ist wie erwartet (ja, das Foto ist vom Frühling). Der Offroad-Trail ähnelt weniger einem Track und mehr einem befahrbaren Bachbett, was allerdings Spass macht.
In der Nähe des Cap Corse finden wir ein verlassenes Strandcafé, wo wir die überdachte Terrasse nutzen, um trocken kochen und essen zu können. Während wir uns einrichten, kommt ein Mann mit seinem Auto zu uns, schliesst das Gebäude auf und wuselt umher. Als wir ihn fragen, ob wir an diesem Ort übernachten dürfen, bejaht er und fordert uns auf, doch mehrere Nächte zu bleiben. Wir bedanken uns natürlich und geniessen gerade die Aussicht auf einen hübschen Leuchtturm, als er uns beim Weggehen ein Eis in die Hand drückt, lächelt und geht. Mmh!

Da wir von zwei Männern mit Kettensägen geweckt werden (die glücklicherweise nur Bäume attackieren), fahren wir eine weitere Offroad-Tour, diesmal hinter Saint Florence, die auch tolle Übernachtungsplätze bietet, die wir natürlich gleich nutzen, auch wenn der Wind uns nicht besonders tief schlafen lässt. Die gute Federung mag uns auf anspruchsvollen Wegen nutzen, macht das Auto bei Wind aber zu einer unwillkommenen Wiege. Auf der Weiterreise suchen wir eine Tauchbasis, was sich allerdings schwierig gestaltet: Die Sommersaison hat am vergangenen Wochenende geendet. Das zeigt sich auch am Wetter: Der Sturm reisst Bäume und Strommasten zu Boden und macht die Strassen vor lauter Schlamm sehr rutschig. Da macht es ja keinen Unterschied mehr… Wir fahren weitere Pisten. Als das Wetter etwas bessert, fahren wir an einen noch geöffneten Badestrand südlich von Sartène.

Nachdem wir ein leckeres Seafood-Mittagessen genossen und auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz sind, wird mir schlecht. Mein Zustand verschlimmert sich über einige Stunden, bis mich Marc mit quietschenden Reifen ins Spital fährt, wo ich mit Infusionen wieder aufgepäppelt werde. Diagnose: Muschel-Unverträglichkeit. Das erklärt auch die Übelkeit auf vergangenen Reisen… Wir bleiben einige Tage in der Umgebung, bis ich wieder fit bin. Danach geht es weiter nach Bonifacio. Marc steigt die Aragonen-Treppe alleine hinunter und wieder hinauf, während ich mich strategisch so platziere, dass der Wind den Geruch von Seafood nicht zu mir trägt.

Wie das Glück es will, finden wir einen Flyer für eine Tauchbasis bei Porto Vecchio, die bis Ende Oktober in Betrieb ist. Zwar ist der dazugehörige Campingplatz geschlossen, aber wir können uns für zwei Morgenausflüge anmelden. Der erste Tauchgang im Naturschutzgebiet wirkt auf uns noch leer, was aber auch am Vergleich mit den ägyptischen Riffen liegen kann. Zwischen den Tauchgängen kaufen wir in einer anderen Tauchbasis je eine ehemalige Mietausrüstung, die wir so gleich testen können. Der zweite Tauchgang führt uns zum Wrack der Betrunkenen. Das sehr schöne, flache Wrack ist von Fischen und Schnecken bewohnt und wir können uns ohne Tauchguide bewegen – sich an einem so kleinen Schiff zu verirren, wäre unmöglich.
Nach dem Ausflug in die Unterwasserwelt gehen wir zurück ins Landesinnere, das wir auf verschiedenen Offroad-Touren erkunden. Hier sehen wir endlich die versprochenen Wildschweine. Ich hatte trotz Marcs Versicherungen die Hoffnung schon aufgegeben. Und wir sehen nicht irgendwelche Wildschweine, wir sehen ganz junge Wildschweine! Da bin ich natürlich begeistert!
Auf der Rückreise nach Bastia, wo unsere Fähre bald wieder fährt, übernachten wir auf dem einzigen offenen Campingplatz – und ich mache meine erste FKK-Erfahrung. Glücklicherweise hat es nicht viele Leute. In der Stadt angekommen, putzen wir den Taro gründlich (ja, er ist seeehr dreckig geworden) und jagen zu Fuss nach Souvenirs und Eis, bevor wir zurück nach Hause fahren.
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