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2016 - Kroatien/Slowenien

  • valeskagehri
  • 21. Aug. 2016
  • 3 Min. Lesezeit

Schon am zweiten Tag der Reise, noch in Österreich, müssen wir eine Garage aufsuchen, weil wir plötzlich Öl überall im Motorraum haben. Wir werden informiert, dass es aus der Servolenkung austritt und wir einfach mehr Öl nachschütten sollen. Weiterfahren sei kein Problem, schlimmstenfalls falle die Servolenkung aus. Okay. In Bled besichtigen wir die Burg und finden beim Camp einrichten heraus, dass unsere alten Campingstühle auf der Ladefläche unter dem Aufbau zu oft nass geworden sind und jetzt schimmeln. Wir entsorgen sie so bald wie möglich.

In Ljubljana treffen wir einen alten Bekannten von Marc und zusammen erkunden wir die Stadt, bevor wir neue Campingstühle kaufen und zu den Höhlen von Postojna fahren. Die Führung ist sehr gut, das Höhlensystem wunderschön und Grottenolme faszinierende Tiere!

Auf dem Weg nach Süden meiden wir die im Sommer sehr gut besuchten touristischen Attraktionen und sehen uns lieber beispielsweise die Salinen an der slowenisch-kroatischen Grenze an. Bald sind die Campingplätze entweder zu gross oder ausgebucht, sodass wir kleine Offroad-Pisten abfahren und uns mitten im Wald ein Plätzchen suchen. Die Aussicht auf das vorher besuchte Rovinj und die Fledermäuse kreieren eine romantische Stimmung.

Da wir schon in Istrien sind, besuchen wir natürlich auch das Kap Kamenjak, wo wir das Meer und die Sonne geniessen. Dem Höhentrail und weiteren Tracks entlang fahren wir nach Norden zum Ucka Naturpark. Die Aussicht ist fantastisch! Nach einem leckeren Seafood-Essen am Mittag geht es mir länger nicht gut, sodass ich nicht einmal die vielen Rehe, die wir sehen, geniessen kann. Wir campen trotzdem im Wald. Dafür sind wir ja da! Die Bunker-Tour führt uns an alten Forts und Radarstationen vorbei.

Ohne Rastoke und die malerischen Plitvicer-Seen hat man Kroatien nicht gesehen. Wir haben Glück und es sind nicht allzu viele Leute da, sodass wir sowohl das Dorf mit den vielen Ausstellungen als auch die schönen Spazierwege geniessen können und nur einige Male fast ins Wasser geschubst werden.

Auf der Weiterreise machen wir halt in Zagreb und besuchen dort den botanischen Garten, der uns aber eher traurig stimmt, da beispielsweise das Hauptgebäude eine Ruine ist und auch viele andere Häuser der Stadt eher heruntergekommen wirken. Wir kehren um und beschliessen, vor unserem länger vorausgebuchten Kajakkurs noch einige slowenische Offroad-Strecken zu fahren. Die Aussicht vom Gipfel des Pleša aus ist unglaublich. Man sieht sowohl bis zur Adria als auch bis nach Österreich! Verlassene Steingebäude laden als Übernachtungsort ein. Es gibt viel zu entdecken, unter anderem einen stillgelegten Skilift… Manche Strassen wären wir zwar gerne gefahren, jedoch versperrten uns umgekippte Bäume den Weg. Dafür entdecken wir Bademöglichkeiten in den Bächen und Flüssen, auch wenn das Wasser sehr kalt ist. Das wechselhafte Wetter mit kurzen Schauern vertreibt alle anderen Personen, sodass wir an grossartigen Plätzen völlig alleine sind. Naja, fast. Mitten in der Nacht werden uns 3 von 4 aussen, auf Brusthöhe am Fahrzeug angebrachte Flipflops geklaut.

Da wir zu früh in Bovec, wo wir unseren Kajakkurs gebucht haben, ankommen, machen wir noch einen tollen Ausflug in den Triglav Nationalpark. Die Landschaft ist toll!

Für die Unterkunft während des Kajakkurses haben wir uns viele Gedanken gemacht und einen Campingplatz reserviert, der gleich an der Soča liegt. Dummerweise hat niemand nachgeschaut, wo die Kajakschule liegt… Und so müssen wir jeweils mit dem Auto drei Kilometer bergauf ins Dorfzentrum fahren. Auf dem Camping treffen wir wie abgemacht zwei Kollegen, die den Kajakkurs mit uns machen werden. Aus Zeitgründen haben wir den fünftägigen Kurs gebucht, aber die fünf Halbtage auf drei Tage zusammengequetscht. Das wird streng…

Der erste Kurstag ist noch relativ gemütlich, obwohl die vielen geübten Notfallmanöver mich nervös machen. Das Wetter ist toll und heiss, der Fluss bietet mit dem kühlen Wasser einen angenehmen Kontrast, sodass wir uns schon fast freuen, wenn wir mit unserem Kajak kippen.

Am zweiten Kajaktag wird es schon spannender: Wir gehen ins schnellere Wasser und ich verdiene mir einen neuen Titel: Capsize Queen. Niemand hat so viel Zeit kopfüber verbracht wie ich. Über den Helm, den wir tragen müssen, bin ich froh, weil die Soča nicht so viel Wasser führt und ich die Steine am Grund mit dem Kopf oft streife.

Der dritte Kurstag bleibt spannend. Wir manövrieren um grosse Felsen herum, hüpfen kleine Wasserfälle hinunter und suchen oft unsere Kajaks und Paddel. Wir haben Spass! Viele Zitate unseres Kajaklehrers bleiben uns noch Jahre in Erinnerung. Mein Favorit, weil die Aussage an Marc gerichtet war: «Eeeedge your kajak… *platsch*… not that much!»

Die Abende auf dem Campingplatz sind immer lustig. Wir jassen, kochen gemeinsam und hören dem Knaben im Nachbarzelt zu, wenn er lauthals «Ich will meinen Scheiss-Spass in meinen Scheiss-Ferien!» schreit. Wie so oft ist auch dieser Aufenthalt zu schnell vorbei und wir müssen uns auf die Rückreise machen. Bis Marc unsere Kollegen zur Busstation in Österreich gefahren hat und wieder zurückgekommen ist, habe ich unsere Sachen zusammengepackt und auch wir können uns auf den Heimweg machen, wieder einmal mit vielen tollen Erinnerungen im Gepäck.

 
 
 

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